In vielen Versen des Kurans, ermahnt uns Allah, dass wir das Gebet einhalten und die Zakat zahlen sollen. Was aber liegt Allah daran, das wir Ihn anbeten? Wird Seine Macht dadurch größer? Erhält das Ihn am Leben? Empfindet Er Freude daran? Mit ruhigen Gewissen kann man sagen, dass keines der aufgezählten Meinungen zutrifft. Würde Allahs Macht an unseren Gebet hängen, Er wäre schon lange Verloren. Sodann hätte Allah wohl folgsamere Wesen geschaffen, die Seiner Aufforderung nachkommen. So wie zum Beispiel die Engel. Von denen gibt es ja eine ganze Menge die nichts anderes machen wie ununterbrochen beten. Also liegt der Sinn des Gebetes wo anders. Aber dennoch bleibt die Frage, warum will Allah, dass wir Ihn anbeten? Um die Sache besser Verstehen zu können, sollten wir das Gebet hernehmen und es zerlegen um sehen zu können was beinhaltet das Gebet. Fangen wir mit der Gebetsstellung an. Die Körperhaltung, die wir Muslime einnehmen, symbolisiert die totale Ergebenheit in der Beziehung zwischen Allah und den Menschen. Allah der Gnädige gibt uns die Erlaubnis in der ersten Position aufrecht vor Ihn zu stehen. Es ist ein wunderbarer Gnadenakt, dass wir vor unseren Schöpfer in aufrechter Haltung stehen dürfen. Um Ihn zu zeigen, das wir gehorsam sind, gehen wir in die Verbeugung über, welches man Ruku nennt. In dieser Haltung bekunden wir Allah, das wir bereit sind uns Seinen Willen zu beugen. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich hat Allah uns den freien Willen gegeben, mit dem es uns möglich ist, das Angebot Allahs abzulehnen. Im Bekunden der Unterwürfigkeit
zu Allah, erlaubt Er es uns, dass wir uns wieder aufrichten. Wir stehen
nach der Verbeugung wiederaufrecht und Allah gibt uns zu verstehen, wie
hoch Er uns Würdigt. Danach erfolgt die totale Ergebung Allahs. Wir
werfen unsere Stirn samt unseren Oberkörper auf dem Boden, in der
Absicht Allah zu bekunden, dass nur Er und wahrhaftig nur Er es wert ist,
vor dem man sich auf den Boden niederwirft. In dieser Haltung geben wir
zu verstehen, das wir uns ohne wenn und aber, Allahs Willen, Allahs Geboten,
Allahs Gesandten unterwerfen. Die totale Ergebenheit Allahs durch den körperlichen
Ausdruck.
Das war die körperliche Ausdrucksform des Gebetes. Wie sieht es mit der inneren Ausdrucksform des Gebetes aus?
Jetzt kommt natürlich die Wirkung des Textes hinzu. Allahs Selber hat auserwählt, was für uns gut ist. Ist das nicht wieder eine herrliche Sache? Er ist doch der Schöpfer, Er weiß was wir benötigen, Er weiß was unser Seelenheil gut tut. Wir können zwar versuchen, bitten und reue in unseren Wörtern zusammenzufassen, aber dennoch können wir unmöglich alle Bereiche mit unseren Gedanken abdecken. Aber in nur einen Buchstaben des Kurans, stecken so viele Bedeutungen drinnen, dass sich ein ganze Band davon Schreiben ließe. Welchen Wert mögen dann erst ganze Wörter oder ganze Sätze haben? Diesen Sinn eines Buchstaben, den können wir nicht mit der Übersetzung erfahren, genauso wenige, wenn wir der arabischen Sprache mächtig wären. Das ist die Mystik die in den Texten steckt und deren Bedeutung nur Allah Selber weiß. Aber im Gebet kommt die Bedeutung voll zum Tragen. Wir haben nun den äußeren wie inneren Teil des Gebetes gehört, dennoch fragt man sich, warum beten? Es ist schön und gut, das Allah uns so ehrt, aber ohne Gebet könnte Er uns doch auch ehren! Demnach muss das Gebet etwas beinhalten, welches nur zum Ausdruck kommt, wenn der Mensch sich dem Beten hingibt. Und so ist es auch.Das Gebet ist der Lebenssaft für unsere Seele (Ruh). Wenn wir in die Welt hineingeboren werden, sind wir dem Tier gleich. Wir werden mit Trieben ausgestattet, die es uns erlauben, Dinge im Leben nachgehen zu können, welches ein angenehmes Leben ermöglicht. Im Gegensatz zum Tier, haben wir nehmen unseren Trieben noch den Verstand. Diese zwei zusammen unterscheiden uns in der Lebensart von den anderen Geschöpfen welche Allah erschaffen hat. So entwickelt sich das Tier und der Menschen. Aber sie sind im Wesen ihrer Lebenseinstellung gleich. Das Tier will leben und unternimmt das notwendige dafür, das gleiche macht der Mensch auch. Und trauriger Weise kann man bei einigen Menschen beobachten, das sie schlimmer wie Tiere leben. Das Gebet nun macht aus uns erst einen Menschen, so wie Allah es will. Das Gebet bietet einmal ein Schutz gegen den Schaytan, sodann bekommen wir von Allah Rechtleitung und das schönste am Gebet ist der veränderte Zustand, der bei uns mit der Zeit eintritt. Der Schaytan versucht uns, unser ganzes Leben lang, zu verführen. Das Gebet ist für ihn ein Hindernis. Es stellt keine unüberbrückbare Hürde da, denn der Schaytan hat noch mehr Möglichkeiten den Menschen zu verführen. Aber das Gebet ist ein Schutz vor dem Schaytan, das, wer sich anstrengt, es ihm nicht möglich ist, die Gläubigen zu verführen. Und diesen Schutz gibt uns Allahs bei jeden Gebet. Da der Schaytan immer dran ist uns zu verführen, sind die Aufteilungen der Gebet über den ganzen Tag ein effektiver Schutz. Das zweite die Rechtleitung gewährt uns Allah, weil wir Ihn ja Gehorsam zollen. In der al-Fatiha Sure erbieten wir jedes Mal Allah um Rechtleitung und um Vergebung. Die Veränderung des Menschen, vielmehr die Veränderung des „ICH“ stellt sich mit dem Gebet ein. Den Zustand merkt man nicht von heute auf morgen, vielmehr ist es ein langwieriger Prozess, der bei Einhaltung der fünf Gebet und bei Ibadet hinaus, nach oben keine Grenzen kennt. Und dieses Verändern des „ICH“ unterscheidet uns von den anderen Menschen und insbesondere von den Tieren. Das ist die Verwunderung der anderen Religionsgemeinschaften, wie Muslime nur so handeln können! Sie verstehen nicht wie Menschen sich nur so für Gott opfern können. Dieses Bewusstsein werden sie auch nie verstehen können, es sei denn, sie würden Muslime werden. Und das ist ein Wunder und ein großes Geheimnis, welches nur, und auch nur die praktizierenden Muslime erfahren können. Und das ganze hängt nur mit dem Gebet zusammen. Es gebe noch viel übers Gebet zu erzählen, doch auf ein Stück Papier lässt sich das nicht herüberbringen. Aber Tausende von Muslimen nehmen Woche für Woche an Sohbet’s teil und bekommen einen tiefen Einblick in die islamischen Glaubenslehre. Und Millionen sind von dieser Religion, den Islam begeistert. Es ist einfach ein Wunder ein Muslim zu sein. Obwohl Allah jeden Menschen die Gelegenheit gibt, ist es trotzdem ein Wunder der Glaubensgemeinschaft der Muslime anzugehören. Auf dieser Welt kann man es ganz klar erkennen, wie die Kafir wider Allah streiten somit ergeht es ihnen so, wie Musa mit Pharao diskutierte. Es ist traurig das es doch gläubige Menschen gibt, die meinen an Gott zu glauben, Ihn verehren und doch eigentlich Seine Feinde sind. Uns Muslimen bleibt nur ein Dua für die verlorenen Seelen übrig. Allah leitet zu Sich, wen Er will. Verwirklichen des Imam’sAls Grundbasis der islamischen Lehre gibt es Gebote, die ein jeder Muslim zu beachten hat. Darunter fallen Fasten, Beten, nicht lügen usw. Die Vorschriften alleine machen aber nicht den Islam aus. Vielmehr ist das Hauptgerüst des Islam „Taqwa“. Taqwa kann man mit Gottesfurcht wiedergeben. Dennoch muss man sich bewusst sein, dass Gottesfurcht nicht alles ausdrückt, was man unter Taqwa versteht. Die arabische Sprache ist eine reichhaltige Blumensprache und drückt sich nicht in einen einzigen Wort aus. Um dies besser zu verstehen bleibt einen nichts anderes übrig als die arabische Sprach zu erlernen. Um nun Taqwa zu bekommen gehört eine Menge Anstrengung dazu. Taqwa stellt sich demnach nicht damit ein, das man seine Pflicht nach kommt. Vielmehr fängt jetzt erst die Anstrengung an. Aber ohne die Pflichten, ist Taqwa nicht zu erreichen. Dazu gehört es, sich vom Haram fernzuhalten und seine Gebote genau einzuhalten. Die erste Stufe nun, um Taqwa einzuleiten ist das zusätzliche Ibadet. Besonders die Gebete im letzten drittel der Nacht sowie das Kuranlesen vor dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang sollten zum täglichen Ibadet gehören. Das Aufstehen im letzten Drittel der Nacht, mag am Anfang nicht leicht fallen, doch gerade im Kampf gegen den Nefis, kann man den Imam dadurch stärken. Im Verlauf des Tages sollte man Dirk machen. (In Erinnerung rufen von Allahs Allmacht; durch aufzählen von Allahs Namen.) Ein anderer wesentlicher Punkt, ist das bekämpfen der Eitelkeit. Wer möchte nicht gerne in den Augen der anderen als Gut und als Vorbild angesehen werden? Doch meistens erreichen wir das, indem wir anderen Menschen besonders unsere guten Seiten zeigen, und auch nur dann, wenn wir wissen, man wird mit dieser Handlung gesehen. Das ist unser Ego. Wir wollen immer in den Augen der anderen Glänzen, das jene von einem sagen: „der ist ein guter Muslim, der kommt bestimmt ins Cennet. Tatsächlich aber bringt uns diese Einstellung der Cehennem näher. Um nun der Eitelkeit und dem Ego eins auszuwischen, sollen die guten Handlungen im Verborgenen getan werden. Nur wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann auch im öffentlichen. Nett und Höfflich sein ist eine Grundvoraussetzung. Als Vorbild dient uns da, neben Muhammed, Isa. Er nahm viel Leid und Verspottung auf sich, weil er Allahs Botschaft den Menschen brachte. So ging Isa einst mit seinen Gefährten einen Weg entlang. Dabei kamen sie an einen toten Hund vorbei. Seine Gefährten sagten: seht nur wie der Kadaver stinkt und wie die Würmer sich zu schaffen machen. Als Isa jedoch den toten Hund sah, sagte er nur: "Wie herrlich sind doch seine weißen Zähne". Diese Beispiel sollten wir immer vor Augen haben, wenn uns jemand auf etwas negatives Hinweisen will. Natürlich betrifft das nicht dem Haram-Bereich, oder den Islam-Feinden. Den da heißt es, standhaft bleiben für den Din. Es gehört sich daher, dass man jeden Muslim, der sich als solcher zu erkennen gibt, den Selam-Gruß anbietet, und das immer mit einen Lächeln im Gesicht. Daneben sollte man viel Ikram geben. Der materielle Wert hat unser Herz fest im Griff. Wenn es um Zekat, Sadaqa oder Ikram geht, können wir uns nur schwer von unseren Vermögen trennen. Schon durch kleine Gesten, kann man viel erreichen. Wartet man auf das Gebet in der Moschee und setzt sich dazu ins Caylokal, so sollte man nie alleine trinken. Der Prophet Muhammed (s.s.s.) aß und trank nie alleine. Er lud immer jemanden dazu ein, auch wenn er dann nur ein Esslöffel für ihn übrig blieb. Ein Cay in der Moschee kostet hier 20 Cent, das ist ja nicht viel. Neben den gesellschaftlichen bekämpfen des Nefis, gehört auch das verrichten unliebsamer Arbeiten. Man denke da an den sanitären Bereich in den Moscheen. Dieser Ort wird sehr stark aufgesucht und hinterlässt daher keinen schönen Anblick. Da die Moscheen keine bezahlten Kräfte haben, sind sie auf freiwilligen Arbeiten ihrer Moscheebesucher angewiesen. Um aber den Ego kein Vorschub zu leisten sollte man diese Arbeiten verrichten, wenn die Moschee sehr leer ist. Zum Frühgebet oder zum Nachtgebet, zu dem erfahrungsmäßig nicht so viele Gebetsteilnehmer erscheinen, bietet sich als gute Zeit an, wo man von den anderen nicht gesehen wird. Eines was sehr wichtig ist, und was das ganze Ibadet kaputt machen kann, ist, sich an Fitne zu beteiligen. Was nützt die schönste Hingabe an Allah, wenn man wechselt zwischen Fitne und Ibadet. Fitne zählt zu den großen Sünden. Und leider trifft man sehr viele Muslime die ungeachtet der schweren Sünde, Fitne betreiben. Daher wenn man zu einer Gruppe kommt, die gerade dabei ist oder schon mittendrin ist Fitne zu begehen, das man diese Leute auf die Sünde aufmerksam macht, und wenn sie nicht davon Ablassen, das man sich von ihnen sofort entfernt. Fitne ist eine Möglichkeit des Schaytan, die von den Muslimen gerne angenommen wird. Und ins Gespräch von Fitne ist man auch schnell hineingezogen, obwohl man es gar nicht vorhatte. Die Veränderung bemerkt man an sich selber nicht. Es vergeht einige Zeit und durch das Verhalten der anderen wird einem klar, das man sich verändert hat. Die einen nun lehnen einen durch das Verändertsein ab, die anderen loben die Veränderung. Gerecht machen kann man es den Leuten nie. Und nur die, die selber keinen oder nur wenig Iman haben, werden mit einem der Taqwa hat nicht zufrieden sein. Nun kommt ein Schritt, der nicht ein jeden Gefallen wird – aber im Betracht, das man ja Allah näher kommen will – aber unerlässlich ist, das Beleben der Sunna unseres geliebten Propheten Muhammed (s.s.s). Und von der Sunna kann man nie genug machen. Man wird keinen Muslim treffen, der von sich sagen kann, ich mache jede Sunna des Propheten Muhammed. Aber jeder kann schon einige machen. Sehr leichte Angewohnheiten des Propheten, wie das Zähnputzen mit Miswak, oder das beginnen mit der Rechten bei Handlungen, kann man im Alltag einbinden. Zu den Bedeutesten Sunna-Arten gehört ohne zweifeln, seine Kleidung. Gerade deshalb, weil sie den anderen Menschen klar zu verstehen geben, ich richte mein Leben nach der Sunna des Propheten. Dieses Merkmal, das Bekennen zur Sunna des Propheten stößt nicht nur bei den Feinden des Islams auf Ablehnung, sondern leider auch bei einigen Muslimen. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, Kleider zu Tragen, wie sie der Prophet trug, dann erfährt man die Ächtung seiner Mitmenschen. Aber eines sollte jedem Bewusst sein, das Cennet gibt es nicht um sonst. Wie wir wissen gibt es verschiedene Stufen im Cennet, jeder erhält von Allah seine gerechte Belohnung. Und solche Muslime, die um Allahs Willen geächtet und verfolgt, ja eingesperrt und getötet werden, diese erhalten die höchste Belohnung. Man muss sich daher schon bewusst sein, was diese Dünya für einen Wert hat. Den nur wenn man begriffen hat, das alles hier nur Täuschungen und leere Wünsche sind, wird man sich von dieser Dünya lösen können. Und Allah bietet den Menschen an: Ich kaufe eurer Leben! Und an anderer Stelle heißt es: Verkauft mir euer Leben und noch eine andere Stelle sagt: Tauscht euer Gut. Mit diesen Aufgezählten Mittel soll ein
Weg von verschiedenen Wegen gezeigt werden.
Sohbet für Muslime von Halid im Auftrag des Ansar-Service 1999 |