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Das Leben nach dem Tod im Grab

Als Beispiel nehme ich wieder einen Christen her. Es ist anzunehmen, das die Muslime es wissen sollten, wie es im Grab zugeht. Jedoch ein Christ hat von der islamischen Grabesansicht keine Ahnung. Daher wird wieder unser Tode ein Christ sein. Der Bericht dient nicht als Missionszweck. Glaubenschenken wird man diese Darstellung wohl eh nicht.

Wenn der Tote die Erde hört, wie sie auf seinen Sarg donnert und er die Schritte hört, wie sich die Trauergäste zurückziehen, ist der Tote mit Dunkelheit und Stille umgeben. Er hat sich das nie träumen lassen, das er den Tod so mitbekommen würde. Und nun liegt er unter der Erde, eingesperrt in einen Sarg. Was nun wird sich der Tote nun denken. Eine Zeit, ein Zeitgefühl gibt es für Tote nicht. Sie kennen keine Langweile, sondern tristen einfach so vor sich hin. 

Doch auf einmal kommt Bewegung in die Totenstille. Es nähern sich zwei Wesen, die ein furchtbares Aussehen haben. Es scheint, als würde Licht ins Grab fallen. Der Tote kann die zwei Gestalten sehen, obwohl sie noch gar nicht bei ihm angelangt sind. Sie kommen näher und mit dem näher kommen nehmen sie riesige Gestalten an. Weil der Tote kein Gläubiger im Sinne des Islams war, wird er nicht mit dem Selamgruß begrüßt. Statt dessen legen sie eine Hand neben den Toten ab, und die Erde fängt das Rauchen an. Es ist kein Feuer zu sehen, aber die Erde um den Toten wird heiß und raucht. Verängstlich fragt der Tote, wer seid ihr? Die beiden sagen: Wir sind die Boten deines Herrn und sind beauftrag dich über deine Handlungen und über dein Glauben zu befragen. Still und schweigsam wartet nun der Tote, was die beiden Engel wo fragen werden. Die Würmer und die Käfer, die sich am Leichnam zu schaffen gemacht haben, verschwinden eiligst.

Und schon kommt die erste Frage. Wer war dein Gott? Erleichtert antwortet der tote Christ darauf, mein Herr ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Gerade als er den Satz zuende gesprochen hat, versetzt ihn der linke Engel einen Schlag, das er 70 Meter in die Erde hineinrutscht. Der Schlag hat solche Wucht, das davon die Erde beben könnte. Der Tote fängt das schreien an und alle Wesen außer Menschen und Cin hören es. Und schön folgt die nächste Frage: Wer war dein Prophet, dem du gefolgt bist? Darauf weiß er keine Antwort, andere Christen sagen, Paulus. Daraufhin versetzt ihn der Engel auf seiner Rechten Seite einen Schlag das er wieder 70 Meter in die Erde reinrutscht. Wieder aufschreiend kapiert er nicht was mit ihn geschieht. Als dritte Frage stellen ihn die Engel die Frage: Was war dein Buch, nach dem du dich richtetest? So antwortet er, nach der Bibel. Daraufhin fragen sie ihn, warum hast du dann nicht nach der Bibel gelebt? Der Tote sagte, ich habe mich nach dem gerichtet was die Kirchenvorsteher mir sagten. Darauf fragen die beiden, was hat dich das zu internieren, was deine Kirchenvorsteher sagten! Konntest du die Bibel nicht selber lesen? Ja schon, sagte er Tote, aber ich hatte dafür keine Zeit! Und diesmal bekommt der Tote von allen beiden ein Schlag gleichzeitig. Und 700 Meter versetzt ihn der Schlag unter die Erde. Der Tote schreit, als hätte er noch nie lauter geschrieen. Dies war dafür, sagen die Engel, weil du gelogen hast. Du hattest sehr wohl Zeit, aber du nahmst sie dir nicht.

Wir wollen dir sagen, an was du hättest Glauben sollen! An Allah, an Seine Propheten und an Seine Bücher. Dann wärest du Rechtgeleitet gewesen. Aber du zogst einen anderen Glauben vor. Solchen Glauben, für den Allah keine Ermächtigung gegeben hat. Du hast an etwas geglaubt, was nicht von Allah kommt. Und so fragen sie nun weiter:

Hast du den nie etwas von Muhammed gehört? Doch erwiderte der Tote. Aber ich wollte ihn kein Glauben schenken. Darauf hin erfolgt wieder ein Schlag. Und so fragen die Engel weiter: warum wolltest du Allahs Gesandten keinen Glauben schenken? Ich folgte denen, die darüber auch kein Wissen hatten. Dafür erhält er wieder einen kräftigen Schlag, und die Engel fragen weiter: Hat Allah dir den kein Verstand gegeben? War es dir nicht möglich selber im Kuran zu lesen? Aber nein, du hattest dich gar nicht bemüht. Du nahmst das an, was man dir erzählte. Nun sehe, was auf dich wartet.

Der linke Engel schlägt mit seiner Hand auf die linke Seite des Grabes und es scheint als sein ein Kanal daraus geworden. Siehe, sagt der Engel, siehe hier her! Das ist dein Platz, den du dir verdient hast. Und Allah vergeltet alles nach Gerechtigkeit. Und der Tote wendet seinen Kopf nach links und schreit fürchterlich auf. Hatte man gemeint, das das vorige Geschrei das lauteste war, hat er sich wieder übertroffen. 

Ja sagen die Engel, das ist die Hölle. Bis Allah die Toten am Jüngsten Tag wieder auferweckt, solange wird der Anblick der Hölle dein Begleiter sein. Die beiden Engel verlassen ihn und ruhe kehrt ein. Aber was für eine Ruhe? Der Tote meint auf einmal, das sich die Erde in Bewegung gesetzt hat. Die Erdmassen drücken von allen Seiten her, es scheint ihn, als bekäme er keine Luft mehr. Aber er Atmet doch gar nicht mehr! Er fängt das frösteln an, aber sein Körper verfault doch! Er möchte sein Blick abwenden von der Hölle, aber er kann ihn auf einmal nicht mehr bewegen. Als die beiden Engel noch da waren, meinte er, er sein gar nicht tot. Alles konnte er bewegen, ja sogar sprechen konnte er. Und nun liegt er wieder Regungslos da. Sein Blick ist auf das Höllenfeuer gerichtet und er kann den Blick nicht abwenden und die Augen nicht schließen.

Obwohl der Köper wieder zu Erde wird, bleibt der Blick, der Blick der Seele, auf das Höllenfeuer gerichtet. In Angstzustand verbringt er so die Zeit bis zum Jüngsten Tag. Erst dann wird er eine Zeit der Ruhe verspüren  können, eine Zeit der Ruhe, bevor das Hauptgericht und die endgültige Bestrafung kommt. 

Sohbet für Muslime von Halid im Auftrag des Ansar-Service 1998

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