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I m a n - I n h a l t e   (Überzeungsinhalte)
Teilweise Entnommen aus: AMIR ZAIDAN und Islamologisches Institut )

Eintritt in den Islam

Grundsätzlich gilt, dass jeder, der die Worte der Schahada „la ilahe illallah“ (es gibt keinen Gott außer Allah) bewusst ausspricht und diese Aussage beherzigt, d. h. keine Worte hinzufügt oder Handlungen begeht, die der Schahada zuwiderlaufen bzw. widersprechen, ein Mumin ist. Daraus folgt, dass für das Bekenntnis zum Islam zunächst das Aussprechen und Be-herzigen der Schahada ausreicht.

Ein Kafir bzw. ein Nichtmuslim, der Mumin werden möchte spricht deshalb als erstes die Schahada im ganzen aus. „la ilahe illallah, muhammed rasulullah“

Des weiteren muss der neue Mumin zunächst nur ganz allgemein Quran und Sunna als Grundlage des Iman aufrichtig anerkennen, weiterhin die Verpflichtung zur Ausübung der got-tesdienstlichen Handlungen (Ibadet) und die Verpflichtung zur Beachtung aller anderen Gebote, auch wenn er dieses Gebote und Ibadet noch nicht vollständig kennt bzw. noch nicht korrekt praktizieren kann. In der Folgezeit muss sich der neue Mumin bemühen, den Islam so gut wie möglich kennenzulernen und seine Gebote möglichst zu erfüllen. An erster Stelle des Erlernens ist dem Gebet vorrang einzuräumen. 
 

Abfall vom Islam

Ein Mumin, der bewusst und freiwillig Aussagen macht oder Handlungen vollbringt, die gegen die Fundamente des Islam, insbesondere gegen die Iman-Aussagen der Schahada verstoßt, ist ein „Murtad“ (Abtrünniger) und fällt vom Islam ab. 
 

Murtad ist man wenn man folgendes sagt oder leugnet:
Die Verleugnung von Tauhid: Darunter fallen alle Personen, die sich selbst zu Herren bzw. Herrschern erklären und behaupten, die Verfügungsgewalt über Dinge zu besitzen, die ausschließlich nur Allah geben oder nehmen kann. Weithin gehören Personen dazu, die sich weigern die Einheit und Einzigkeit Allahs anzuerkennen. Wenn man die Attribute Allahs annulliert, verleugnet, verfälscht. Die Verleugnung der Scheria-Rechtsnormen. Die Verleugnung des Prophetentums, des Jüngsten Tag, dass Allah Der Schöpfer ist. Personen zählen dazu, die den Kufr unterstützen oder akzeptieren, z. B. durch Denk- u. Verhaltensweisen, in dem sie übertriebene Toleranz und Rücksichtnahme gegenüber Kufr-Betreibende einsetzen. 
 
Konsequenzen für Murtad
Jedem Menschen ist es freiwillig überlassen, für welche Religion er sich entscheidet. Sure 2 Vers 256: ...kein Zwang gibt es im Din! Bereits ist das Richtige dem Irren gegenüber deutlich geworden... Es ist Allahs Angelegenheit, was er mit solchen Murtad macht. Die Muslime ha-ben nicht den Auftrag sich gegenseitig auszuspitzeln, wer von ihnen noch Mumin ist oder nicht. Somit hat der Abtrünnige auch mit keinen Konsequenzen von Seiten der Muslime zu rechen. Konsequenzen für den Abtrünnigen hat es von Seiten der Muslime nur, wenn er seinen Abfall vom Islam für Propagandazwecke benutzt um den Muslimen zum Irrweg zu verführen. In diesem Fall hat der Murtad, bei Festhalten seines Fehlvergehens, mit der Todesstrafe zu rechen. Vorausgesetzt das Ereignis findet in einem islamischen Land statt, das nach dem Quran und der Sunna des Propheten Muhammed regiert wird. 
 

Schwere Sünden

Al-Kabira ist die schwere bzw. die große Sünde, die entweder im Diesseits durch festgelegte Scheria-Strafen (hudud) verantwortet werden muss oder im Jenseits durch die in Quran und Sunna angedrohte Bestrafung vergolten wird. Das bedeutet, dass bestimmte schwere Strafen, für welche die Scharia keine Strafmaßnahmen im Diesseits vorsieht wie Lügen, im Jenseits verantwortet und vergolten werden. 
 

Auflistung der großen Sünden
Schirk, Töten eines Menschen, Riba (Zinsgeschäfte), Magie, Zina, Nichteinhalten der Gebete, verweigern der Zekat, Nicht-Fasten im Ramadan, Nichtunterlassen der Hadsch trotz der Möglichkeit, Widerspenstigkeit gegenüber den Eltern, Vernachlässigung der Verwandt-schaftsbeziehung, Homosexualität, Veruntreuung anvertrauten Vermögen, Lügen im Namen Allahs u. Seines Gesandten, Fahnenflucht, Unterdrückung des Volkes, Hochmut, Arroganz, falsches Zeugnis, Alkoholkonsum, Diebstahl, Raub, Meineid bzw. Falscheid, Erpressung, Selbstmord, häufiges Lügen, ungerecht Richten, Bestechung, Nachahmung des andere Geschlechts, Zuhälterei, Zuschaustellen von Ibadet, Verrat, Ausspionieren, Verbreiten von Ge-rede, Nichteinhalten geschlossener Verträge, Bildhauerei, Prostitution, Unterdrückung der Schwachen, schädigen, beschimpfen von Muslime, Betrügen bei Geschäften, Vernachlässigen des Freitagsgebetes, Betrügen an sich, verzehren von Schweinefleisch, das Horten, die Veruntreuung von Geldern oder ähnliches, u.v.m. 
 
Durch folgende Handlungen bzw. Ereignisse werden Sünden und Verfehlungen „inschaAllah“ vergeben:


Die rituelle Reue (At-Tauba)

Die vorgesehene Bestrafung einer Sünde im Jenseits entfällt, wenn diese Verfehlung durch aufrichtiges Bedauern im Diesseits bereut wurde. Aufrichtige Reue ist dann erfüllt, wenn aufrichtiges Bedauern für die begangene Sünde bereut wird. Es muss die Absicht gefasst werden, diese Sünde nicht mehr zu wiederholen. Es sollen gute Taten als Vergeltung für diese Sünde vollbracht werden. Die Reue muss von Herzen kommen und darf nicht unter Zwang erfolgt sein. Hat der Sünder mit seiner Sünde einen anderen geschädigt, so muss er den Schaden wieder gut machen. Sieht die Scheria für die Sünde eine Strafe vor, und wurde er dabei ertappt so soll er sich der Strafe nicht entziehen. Seine Sünde, wenn sie im Verborgenen geblieben ist, darf nicht bekannt gemacht werden, z. B. durch Angeberei. Für die Töbe bedarf es keinen Vermittler. Der Sündiger bitte Allah direkt um Vergebung. 
 

Allah um Vergebung bitten
Das Vollbringen guter Taten
Durch bestandene Prüfung im Diesseits (Qadaa)
Bestrafung im Grab
Durch Fürsprache jener, denen Allah sie am Jüngsten Tag erlaubt
Durch Vergebung von Allah
Durch Du’a von Mumin
Durch freiwilliges Ibadet
Durch Sadaqa 
Durch stellvertretende Handlung von Lebenden für Verstorbene
über Iman

Nach der Definition der meisten Gelehrten umfasst der „Iman“ drei Pflichtteile.

1. rein äußerliches Bekunden der Zugehörigkeit zum Islam durch bewusstes Aussprechen des Islam-Bekenntnisses, der Schahad.

2. echte innere Überzeugung, d. h. Verinnerlichung des zunächst nur verbal (gesprochenen) abgelegten Islam-Bekenntnisses als Folge des Prozesses der Erkenntnis und Kenntnis mit dem Herzen.

3. praktische Umsetzung dieser beiden Pflichtteile der äußeren und inneren Ebene durch entsprechendes Handeln z. B. Praktizieren der gottesdienstlichen (Ibadet) Hand-lungen, Beachten der Gebote u. Vorschriften, usw. 

Übereinstimmung (Konsens) besteht bei allen Gelehrten darüber, dass Allah von den Men-schen sowohl das verbale Bekenntnis zum Islam als auch die praktische Umsetzung ihres Iman durch Beachtung Seiner Gebote im Alltag verlangt, d. h. die freiwillige Unterwerfung in Wort und Tat.

Die Gelehrten haben auf der Basis von Quran und Sunna verschiedene Merkmal zur Unterscheidung zwischen Mumin und Kafir definiert.
 

1. Mumin unterscheidet man in folgenden Gruppen:
a) die praktizierenden Mumin: In dieser Kategorie fallen alle Personen, die den Iman verbal bekunden und die islamischen Handlungen praktizieren. Solange diese Personen keine eindeutigen Äußerungen machen oder offensichtliche Handlugen vollbringen, die sie außerhalb des Islam stellen, sind sie Mumin und dürfen auf keinen Fall als Kafir bezeichnet werden. 

b) die „asi“ (wörtl. Widersacher, Ungehorsamer): In dieser Kategorie fallen alle Personen, die den Iman verbal bekunden, aber nur teilweise praktisch umsetzen, d. h. Mumin welche die Scheria-Gebote nicht komplett befolgen. 

c) Mumin die Schwere Sünden begehen: In dieser Kategorie fallen alle Personen, die den Iman verbal bekunden und trotzdem schwere Verfehlungen begehen. Solange diese Personen keine eindeutigen Äußerungen machen, dass sie der Überzeugung sind, dass diese schweren Verfehlungen die sie begehen, halal (erlaubt) seien, d. h. solange sie sich bewusst sind und zugeben, dass sie sich nicht entsprechend  den Scheria-Normen verhalten und benehmen, sind sie Mumin und dürfen nicht als Kafir bezeichnet werden. 

Diese Menschen müssen trotz ihrer schweren Verfehlungen als Muslime behandelt werden. Selbst wenn sie sterben  sollten, ohne sich von diesen schweren Verfehlungen abgewandt zu haben, z. B. durch Töbe (Reue), müssen sie als Muslime bestattet werden. 

Der Iman kann durch zwei Arten Zu- bzw. Abnehmen. Durch Erwerb von neuen Wissen und die Vermehrung bzw. Vertiefung des vorhandenen Wissen über Allah, über Seine Propheten, über Sein Din, über Seine Schriften und durch Ibadet d. h. sich mit der Seele ganz Allah hin-geben durch Zikr, Quran lesen (nur im original), über Allah, über Seine Propheten, über Sein Din mit dem Herzen nachdenken und ständiges erinnern. 

Das rein theoretische Wissen über den Iman und die verbale Bezeugung durch die Schahada, reicht jedoch zum Erlangen des Wohlgefallens von Allah nicht aus. Ziel eines jeden Mumin sollte sein, sich dem Streben nach Vollkommenheit seines Iman in Wort und Tat hinzugeben. 
 

al-Qadaa u. al-Qadar

al-Qadaa beschreibt Allahs anfangsloses, allumfassendes Vorauswissen über die eintreffende Zukunft aller Geschöpfe. al-Qadar ist die Verwirklichung von al-Qadda durch Allahs Bestimmung.

Im Deutschen wird Qadar meist mit Schicksal wiedergegeben. Da Schicksal im Deutschen eine andere Bedeutung hat als im islamologischen Kontext, ist die Übersetzung nicht zutreffend. 

Es gibt zwei Arten von Qadaa. Die fest unabänderliche und die selbstmitwirkende. Die fest unabänderliche wäre z. B. das Todesdatum, Krankheit, Reichtum. Die selbstmitwirkende z. B. bei einer Prüfung, bei Unachtsamkeit.

Die selbstmitwirkende Qadaa lässt sich nicht in Grenzen setzen. Auf unseren Lebensweg werden wir mit verschieden Qadaa konfrontiert. Dies geschieht aus der Barmherzigkeit Allahs. Wir Menschen werden allesamt als Muslime geboren. Jedoch im Laufe des Lebens werden die Menschen zu dem Erzogen oder Beeinflusst in deren Gemeinschaft sie leben. Ein Deutscher wird als Muslim geboren aber als Christ oder Atheist erzogen. Um der Gerechtigkeitswillen gibt Allah diesen Deutschen seinen Qadaa mit auf dem Weg. In einigen dieser Qadaa liegt Rechtleitung drin, die aber freigestellt sind, ob er sie annimmt oder nicht. 

Beispiel: 
Ein deutscher Christ lernt im Sportverein einen Muslimen kennen. Es entwickelt sich eine Freundschaft unter den beiden. Über die Freundschaft lernt der Christ den Islam kennen. Es liegt nun an den Christen ob er sich etwas aus dem Gesagten machen will oder nicht. Von Allah bekam er durch die Qadaa die Möglichkeit den wahren und richtigen Weg zu finden. Das gleiche gilt auch Umgekehrt. Ein Muslim lernt durch sein Qadaa solche Menschen kennen, die nichts von Allah wissen wollen. Der Muslim hat nun die Wahl, folgt er den Gottlosen und verübt durch seine Handlungen soviel Sünde das er bald gar nichts mehr von seiner Religion wissen will, oder er lehnt eine Freundschaft mit dem Gottlosen ab und hält am Islam fest. 

"Ein jedem sein Buch ist geschrieben und die Feder ist beiseite gelegt und die Tinte ist getrocknet." Darunter kann man verstehen, dass Allah schon entschieden hat, bzw. dass Allah schon vor unseren Handlungen bestimmt hat, wer ins Paradies gelangt und wer nicht. Doch dem ist nicht so. Allah weiß den Ausgang unseres Lebens durch Seine Allwissenheit durch Sein Vorauswissen. Allah weiß im voraus wie diese Geschöpfe sich entscheiden werden und wie sie aufgrund dieser Entscheidung handeln werden, aber ER nimmt ihnen diese Entscheidung nicht ab und ER zwingt ihnen keine Handlung in diesem Bereich auf. 

Trifft uns aber das unabänderliche Qadar, so sollen wir geduldig sein und auf Allah vertauen. So heißt es etwa im Quran: Allah bürdet keiner Seele etwas über seine Fähigkeit hinaus auf. Sucht uns Krankheit heim, so sollen wir an den Zustand denken, als wir Gesund waren. Vielleicht zeigt der Mensch mehr Dankbarkeit seinen Schöpfer gegenüber. 
 

Verständnis von guten und schlechten al-Qadar
Allah ist der absolute Vollkommene und Gerechte. ER schuf nichts Negatives, Unnötiges, oder Überflüssiges. Jedoch unser beschränkter Horizont und unsere beschränkte Erkenntnisfähigkeit erforderte Gebote und Verbote, die wir einhalten sollen. Wir Menschen und Dschin sind der Auslöser von guten und schlechten Qadar durch unser Handeln. Als bestes Beispiel ist Iblis zu nehmen. Durch seine Weigerung und seine Hochnäsigkeit wurde er zum Satan. Nicht Allah hat Satan in diesen Zustand geschaffen, sondern Iblis wurde dazu, weil er den Gehorsam in Hochnäsigkeit verweigerte. Der Satan versucht uns zu Versuchen. Wir kenne aber die Gebote Allahs. Halten wir uns nicht an die Rechtleitung Allahs, so bewirken wir durch unser Handeln einen schlechten Qadar. 
 

Die offenbarten Schriften

Muslime die den Iman verinnerlicht haben, haben Gewissheit, dass die offenbarten Schriften von Allah (te a la) kommen. Diese uns bekannten sind as-Suhuf an Ibrahim (Schriften), at-Taurat an Musa (Tora),  az-Zubur an Davud (Psalter), al-Indschil an Isa (Evangelium), Qu-ran an Muhammed. 

Alle Offenbarungsschriften wurden als Rechtleitung für die Menschen geoffenbart. Sie wurden von den Gesandten unverfälscht übermittelt. Alle Botschaften erhielten Kernaussagen wie das Dienen an Allah und den reinen Tauhid als wichtigste verinnerlichen.
 

Besonderheit bei Taurat und Indschil
Die den Gesandten der Juden u. a. an Musa und Isa (a.s.) ursprünglich offenbarten Original-texte sind, im Gegensatz zum Quran, nicht mehr komplett in Original vorhanden und lassen sich auch nicht mehr oder nur vereinzelnd, rekonstruieren. Alle Texte, Schriftstücke und Fragmente dieser Offenbarungsschriften, die bis heute erhalten sind, können nicht eindeutig auf ihre Quelle, d. h. ihren Offenbarungsempfänger wie Musa oder Isa, zurückgeführt werden und könne deshalb nicht als authentisch angesehen werden. 

Die ältesten vollständigen Handschriften des AT stamme aus dem 10. Jhd. (Kodex von Alep-po) und dem Jahre 1008 (Codex Leningradensis). Aber selbst diese Funde sind keine Origi-nale an die damaligen Propheten sondern Abschriften, die jüdische Gelehrte damals anfertig-ten. Das NT ist noch verwirrender, weil uns nur Schriften in griechischer Sprache vorliegen, obwohl das nicht Jesus Verkündigungssprache war. Die heute als kanonisch geltenden vier Evangelien wurden erst gegen Ende des 2. Jhd. von einem Gremium der Kirche aus der zu dieser Zeit vorhandenen Vielzahl von Evangelien bzw. Schriften ausgewählt. 

Es ist ein historischer Fakt, dass die Evangelien vor der Kanonisierung noch nicht als unantastbar galten, so dass ihr Inhlat und die darin enthaltene Botschaft je nach Interesse und Meinungen der verschiedenen Glaubensrichtungen durch Einfügung, Interpretationen, Kommentare usw. verändert werden. Selbst nach der Kanonisierung wurden nachweislich Veränderungen jeder Art in den Evangelien vorgenommen. 

Die heutzutage im Umlauf befindlichen Versionen der Bibel beinhalten nachträgliche Einfügungen verschiedener Übersetzer, Abschreiber, Kopierer. Diese Nachträge aus unterschiedlichen Epochen spiegeln das sehr eingeschränkte Gottes-, Mensch- und Weltbild der jeweiligen Zeit wieder und enthalten deshalb zahlreiche Widersprüche. So finden sich Aussagen in der Bibel in der Gott als Mensch geschildert wird und seine Taten bereut. Oder Abraham wird als Lügner dargestellt. Lut wird beschuldigt, mit seinen beiden Töchtern Inzest verübt zu haben. Sülayman wird des Schirk beschuldigt. 

Solche ungeheueren haltlosen Aussagen und Anschuldigungen können von Muslimen nicht akzeptiert werden. Eine exakte Trennung zwi-schen göttlichen Offenbarungstexten und menschlichen Nachträgen ist zur Zeit nicht mehr möglich.

Muslime glauben daran, das die uns bekannten Schriften von Allah kommen. Ein Muslim darf nicht sagen, die Taurat und das Indschil kommen nicht von Allah. Lediglich kann er sagen, so wie Taurat und Indschil uns heute vorliegen, sind sie nicht von Allah geoffenbart worden, d. h. sie sind keine Originale. Die Urschrift aller Offenbarungen befindet sich bei Allah. Nur der Quran beinhaltet die originale Wortwahl von Allah und ist für alle Menschen verpflichtend. 

Mumin haben die Gewissheit, das der Quran die endgültig letzte Offenbarungsschrift ist. Der Quran hebt alle Verpflichtungen gegenüber den früheren Schriften auf. Für die gesamte Menschheit ist nur noch der Quran gültig und verpflichtend. Für die Juden haben die Schriften von Musa und für die Christen haben die Schriften von Isa keine Verpflichtung mehr. 
 

Aussagen zum Quran
Der Quran enthält als die einzige Offenbarungsschrift Allahs eine umfassende und komplette Gesetzgebung, welche die anderen vorhergehenden Gesetzgebung aufhebt. Der Quran enthält keine Fehler, Widersprüche oder andere Mängel. Die Echtheit des Qurans und seine Herkunft ist geschichtlich nachgewiesen. Der Inhalt des Quran ist authentisch. Seine Richtigkeit wird durch eine Vielzahl von Überlieferer untermauert und bewiesen. Er wurde durch den Gesandten Muhammed (s.a.s.) unverfälscht übermittelt und seit seiner Offenbarung mündlich und schriftlich durch Mutavatir-Überlieferungen unverfälscht an die nachfolgende Generation weitergegeben. Der Quran enthält keine nachträglichen Kommentare, Interpretationen, Er-gänzungen, Erklärungen von Menschenhand. Der heute im Umlauf befindliche komplette Text des Quran entspricht wortwörtlich dem (vor mehr als 1.400 Jahren) geoffenbarten Original. 
 
Inhalte des Quran
Er enthält die Iman-Inhalte und allgemeingültige Verordnung und Gebote für alle Lebensbereichte und alle Zeitepochen. Enthalten sind absolut korrekte Aussagen zur Ordnung innerhalb der Schöpfung, die unabhängig vom jeweiligen wissenschaftlichen Kenntnisstand sind. Berichte über Entstehung, Sinn und Zweck der Schöpfung werden beschrieben, sowie die Gesetzesmäßigkeit innerhalb der Schöpfung in einer Art und Weise, die dem damaligen wis-senschaftlichen Kenntnisstand und dem damaligen Welt- u. Menschenbild um Jahrhunderte voraus war, z. B. die Embryonalentwicklung im Mutterleib. Der Quran enthält Berichte über die Menschheitsgeschichte von ihrem Beginn bis zur Zeit des Gesandten. Des weiteren enthält er Berichte über die Gesandten und Voraussagungen über zukünftige Ereignisse – insbesondere auf das Jenseits. 
 
Spezielle Eigenschaften des Quran
Sprache, Stil und Inhalt sind einmalig, einzigartig und unnachahmbar. Syntax, Rhythmik u. Phonetik sind so einprägsam und dem natürlichen Sprachempfinden des Menschen angepasst, dass er mit Leichtigkeit von allen Menschen auswendig gelernt werden kann. Das rezitieren des Quran (in Originaltext u. Sprache) ist eine gottesdienstliche Handlung (Ibadet) und wird von Allah reichlich belohnt. Die wohl schönste Aussage im Quran auf den Quran ist die Verpflichtung Allah, dass ER Sich Selbst verpflichtet der Hüter und Bewahrer dieses Quran zu sein. Bei keiner anderen Offenbarung verpflichtete sich Allah selber, Hüter und Bewahrer zu sein. 
Sure 15  Vers 9:  ...gewiss sind Wir Derjenige, der den Quran offenbarte, und gewiss sind Wir ihm gegenüber bewahrend.


Das Dasein Allahs

Um den Iman an das Dasein Allahs, an SEINE Einheit und Einzigkeit als Gewissheit verinnerlichen zu können, bedarf es einer Bestätigung dieser Wahrheit. Der Beweis für die Richtigkeit des Daseins von Allah wird auf zwei Wegen durchgeführt.

1. Vernunftbeweis (ohne Berücksichtigung des Quran u. d. Prophetenschaft.)
2. Quellenbeweis (durch Analyse des Offenbarungsphänomens und der Quellen.)

1. Vernunftbeweis für des Dasein von Allah

Vor der Erklärungsmöglichkeit für die Existenz des Kosmos müssen die Seinsarten beachtet und definiert werden. 1. Notwendiges Sein; 2. Unmögliches Sein; 3. Kontingentes Sein.

Beim Notwendigen Sein wird die Nicht-Existenz von der Vernunft kategorisch ausgeschlossen. Beim unmöglichen Sein wird jedes Sein beschrieben, dessen Existenz die Vernunft kategorisch ausschließt. Beim Kontingenten (Möglichen) Sein wird jedes Sein verstanden, dessen Existenz oder Nichtexistenz die Vernunft annehmen kann.

a) Anti-These: Allah existiert nicht.
Bei dieser These ergeben sich Erklärungsmöglichkeiten für die Existenz des Kosmos. Einmal, die Existenz des Kosmos hat keinen Beginn, oder die Existenz des Kosmos hat einen Beginn. 

Die Zusammengesetztheit und die ständig stattfindenden Veränderungen des Kosmos beweisen, das der Kosmos nicht aus sich selbst Seien kann. Genauso lässt sich darauf schließen, das der Kosmos nicht als unbedingt notwendiges Sein definiert werden kann. Nach den Regeln der Logik und der Vernunft muss jedes Sein seinen Daseins-Zustand unverändert beibehalten, wenn es nicht durch einen Veränderer verändert wird und durch ihn in einen neuen Daseins-Zustand versetzt wird. Es muss einen zeitlichen Beginn für den Kosmos geben. Der Kosmos ist nicht die Wirkursache seines Selbst, seiner eigenen Existenz, sein kann. 

b) These für Allahs Existenz
Diese gewonnenen Erkenntnisse führen unweigerlich zu einer Wahrheit, nämlich, dass die Existenz einer vom Kosmos unabhängigen und verschiedenen Wirkursachen angenommen werden muss, die unveränderlich und unbedingt durch sich selbst seiend, und keines Seiens außer ihrer selbst bedürfend. 

2. Ziel/Zweck (Telos) Beweis für das Daseins Allah

Es besteht in der Natur eine Zweckmäßigkeit, die rein mechanistisch unerklärt erscheint. Das alle Naturerscheinungen nur kausal zu verstehen sind. Das Kosmos bzw. die Materie seine eigene Zweckursache nicht beabsichtigt haben kann und somit die kosmische Ordnungsstruktur nicht hervorgebracht haben kann. Nach den mathematischen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit ist der Zufall in dieser Größenordnung nur bei den ganz einfachen Strukturen möglich, nicht aber bei den komplexen sehr komplizierten Struktur der kosmischen Ordnung. Die Ordnung von Natur und Kosmos setzt eine Zweckursache voraus die durch eine Willenshandlung statt gefunden haben muss. 

3. Quellenbeweis für das Daseins Allah

Lassen sich Anhand von Analysen des Offenbarungsphänomens und der Quellen durchführen. Aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen ist die Tatsache der Offenbarung und ihre unverfälschte Überlieferung durch eindeutige Mutavatir-Überlieferung bewiesen. Durch Mutavatir steht zweifelsfrei fest, dass der gesamte Text des Quran auf Muhammed (s.a.s.) zurückzuführen ist. Dass der Prophet immer betonte, dass der Quran eine Offenbarung Allahs sei. Dass große Unterschiede bestehen in Bezug auf Sprache, Inhalt, Stil, Syntax, Rhythmik u. Phonetik zwischen den geoffenbarten Quran-Texten und den Äußerungen (Hadithen) des Propheten.

At-Tauhid

Tauhid bezeichnet den bewusst verinnerlichten, uneingeschränkten und rationalen Iman an die Einzigkeit und Einheit Allahs. Tauhid schließt somit Dualität, Trinität, Pluralität, Teilbarkeit und jegliches Mysterium in Bezug Allah kategorisch aus. Tauhid stellt die fundamentale Aussage der Gesamtheit der Iman-Inhalte dar und bildet somit die zentrale Aussage des Islam.

Allahs Attribute

Allah ist alleiniger und einziger Besitzer vollkommenster Attribute. Es besteht Gemeinsamkeit und Ähnlichkeit ausschließlich im externen sprachlichen Bereich, d. h. in der Schreibweise u. der Aussprache dieser Wörter, jedoch besteht keinerlei Ähnlichkeit in Bezug die Bedeutungsinhalte zu Allah. Allah darf nur mit Attributen beschrieben werden, mit denen ER SICH SELBST oder SEIN Gesandter IHN beschrieben haben. Die Attribute lassen sich in zwei Gruppen Teilen: Die einfachen Attribute, wie des Wesens, des Handelns und die ausführlichen Attribute wie die der Anfangslosigkeit, Selbständigkeit.

Muslime dürfen bei den Attributen keine Vermenschlichung, Verbildlichung, Verleugnung, Aufhebung, Entstellung, Verdrehung vornehmen. Muslime sollen Allah so annehmen, wie Allah Sich Selbst zu erkennen gibt. 
 
 

über Propheten

Sure Yunus Ayet 47: ...und für jede Umma gibt es einen Gesandten. Und wenn ihr Gesandter eintrifft, wird zwischen ihnen gerecht gerichtet, und sie werden keinerlei Unrecht unterliegen.

Die Islamwissenschaftler unterscheiden zwei Arten von Propheten: 1. An-Nabi und 2. Ar-Rasul. 

An-Nabi sind Propheten, die eine Offenbarung von Allah empfangen haben und nicht mit ihrer öffentlichen Verkündigung an die Menschen beauftragt wurden. Diese haben keine neue Botschaft von Allah erhalten, sondern die Offenbarung und Botschaft der vorhergehenden Gesandten bestätigt. Z. B. Adam, Idris und die Propheten der Juden die nach Musa ka-men. (a.s.)

Ar-Rasul sind Propheten die eine Offenbarung von Allah empfangen haben und zusätzlich mit ihrer öffentlichen Verkündigung an die Menschen beauftragt wurden. Z. B. Ibrahim, Musa, Isa, Muhammed (a.s.)

Bemerkung: Ein Rasul kann gleichzeitig ein Nabi sein, aber nicht umgekehrt.

Propheten die im Quran erwähnt werden:

Insgesamt werden 25 Propheten im Quran erwähnt: Adam , Nuh (Noah), Idris (Henoch), Sa-lih, Ibrahim (Abraham), Ismail, Ishaq, Hud, Yunus (Jonas), Yakub (Jakob), Ayüb (Hiob), Schu’aib, Musa (Moses), Harun (Aaron), Alyas (Elisa), Dhul-kifl, Davud (David), Lut (Lot), Sü-layman (Salomo), Ilyas (Elias), Zakariya (Zacharias),Yahya (Johannes), Isa (Jesus), Muhammed. (a.s.)
 

Eigenschaften und Fähigkeiten der Propheten

Sie verkörpern die besten moralisch-ethischen Werte und erfüllten die ihnen anvertrauten Aufgaben auf die beste und vollkommenste Art. Propheten waren echte vertrauenswürdige Vorbilder, die aufrichtig, sündenfrei und unfehlbar in Bezug auf die Verkündung der Botschaft. Die verkündeten und bestätigten den reinen Tauhid, d. h. sie forderten die Menschen auf, einzig und allein Allah zu dienen, sich IHM zu unterwerfen und IHN anzubeten. Einige Propheten kamen zu ihrem Auftrag ein Beglaubigungswunder. Z. B. Musa den Stab, Jesus die Heilkraft und Totenerweckung, Muhammed den Quran. 
 

Aufgaben der Propheten

Sie waren Empfänger der göttlichen Offenbarung auf die Art und Weise, die Allah für jeden von ihnen bestimmt hat. Sie verkündeten die göttliche Offenbarung. Sie setzten sich für die Offenbarung mit Weisheit und schönen Worten ein. Sie erläuterten die Offenbarung. Sie wa-ren Vorbilder für die Menschen. Sie warnten vor den Konsequenzen wie Jüngster Tag, Jüngstes Gericht, Höllenfeuer usw. Propheten waren Lehrer für die Mumin.
 

Der letzte Prophet Muhammed (sallahu alaihi vesellam)

Muhammed (s.a.s.) ist der letzte der Gesandten, nach ihm wird kein Gesandter mehr folgen. Muslime machen unter den Propheten keine Unterschiede, jedoch hat Allah einige SEINER Gesandten den Vorrang über andere gegeben. Muhammed hat die höchste Rangstufe unter allen Gesandten. Schon vor seinen Senden als Prophet, hatte Muhammed niemals Schirk betrieben oder sich kleinen wie großen Sünden hingegeben. Muhammed ist Imam und Vorbild aller Mumin und der Gesandter für die gesamte Menschheit und den Dschin. Muhammeds Beglaubigungswunder ist der edle Quran. Daneben verbrachte er aber noch viele andere Wunder z. B. er spaltete den Mond; er speiste eine große Menschenmenge mit einer sehr kleinen Menge Speise; er sprach mit Pflanzen und Tiere, die ihn als Propheten anderer Menschen gegenüber bestätigten; er prophezeite Geschehnisse für die Zukunft außerhalb des Qurans. 
 
 
 

über Engel

Muslime die den Iman verinnerlicht haben wissen mit Gewissheit, dass die Existenz von Engeln, aus Licht erschaffene Geschöpfe von Allah sind. Engel heißen auf Arabisch in Singular „malak“ in Plural „malaika“. Die Engel sind immateriell und mit den menschlichen Sinnen normalerweise nicht wahrnehmbar. Die Engel leben in einer anderen Dimension außerhalb des Wahrnehmungsbereiches der Menschen. Engel sind geschlechtslose Geschöpfe und sind weder weiblich noch männlich. Sie sind nicht den menschlichen Bedürfnissen ausge-setzt wie essen, trinken, schlafen etc. Engel können mit der Erlaubnis Allah menschliche Gestalt annehmen.

Engel haben im Gegensatz zu den Menschen und den Dschin keinen Nefis. Sie sind vollkommene gehorsame Diener Allahs. Sie unterwerfen sich widerspruchslos Allah Willen und beten IHN unterbrochen an. Engel verwalten, pflegen und ordnen das Universum und die gesamte Schöpfung. Engel sind ständige Begleiter des Menschen. Sie inspirieren ihn gutes zu tun und sprechen für ihn Bittgebete. 

Engel sind Überbringer der Botschaft Allahs zu den Gesandten und nehmen teil an Sitzungen und Treffen an denen über Allah geredet oder gepriesen wird und der Quran rezitiert wird. Engel sind als Wächter über den Menschen eingesetzt und schreiben alle Worte und Hand-lungen auf. 
 

Engel und ihre Funktionen

Dschribril alaihis-selam (Gabriel) ist der Überbringer von Allahs Botschaft an den Gesandten; Mikail ist der Beauftragte für Regen; Israfil ist der Engel der am Jüngsten Tag ins Horn blasen wird; Malik ist der Oberwächter der Hölle; Asrail ist der Engel des Todes und holt die Seelen der Menschen in der Todesstunde; Munker und Nakir sind die beiden Frageengel im Grab; 
 
 

über Dschin/Cin

Muslime die den Iman verinnerlicht haben wissen mit Gewissheit, das Allah die Dschin aus feuerähnlicher Substanz erschaffen hat. Die Körper der Dschin sind immateriell und mit den menschlichen Sinnen normalerweise nicht wahrnehmbar. Sie haben die Fähigkeit, in die Di-mension der Menschen einzudringen, die Gestalt von Menschen oder Tieren anzunehmen und die Menschen mit ihren Sinnen wahrzunehmen. Dschin leben in Gemeinschaften, einer für die Menschen nicht wahrnehmbare Dimension. Auch Dschin bekamen Gesandte ge-schickt, deren letzter Gesandter ebenfalls Muhammed (s.a.s.) war. 

Dschin leben haben eine längere Lebenserwartung -bis zu 1000 Jahre könne sie alt werden- und können sich in der Luft fortbewegen. Sie verfügen wie wir Menschen über einen Nefs und können somit über Urteilsfähigkeit und Entscheidungsfreiheit für Gut und Böse wählen. Aus den Dschin entstand der erste Schaytan namens Iblis. Satane sind solche Wesen unter den Menschen und Dschin, welche Kafir sind und andere Menschen oder Dschin zum Kufr verführen und zu schlechten Taten verleiten. 

Die Dschin lebten vor uns Menschen auf diesen Planeten und einige von ihnen verweilten wegen ihres guten Benehmen im Paradiesgarten. Wurden aber allesamt nach den Verfeh-lungen Iblis und Adam zur Erde zurückgeschickt. Für den Menschen ist der Umgang mit den geisterähnlichen Wesen der Dschin verboten. Häufig kommt es vor, dass Menschen, die sich mit den Dschin auseinandersetzen und mit ihnen Kontakt aufnehmen, dass diese Menschen durch die Dschin zum Selbstmord gedrängt werden. 
 
 
 

Über Geschennisse nach dem Tod

Mumin haben die Gewissheit das nach dem Tod Ereignisse eintreten, die uns verborgen sind. Dazu gehören der Jüngste Tag und seine Vorzeichen, die Befragung im Grab, die Auferweckung und Auferstehung, die Versammlung, die Abrechnung das Gericht, die Waage der Taten, das Becken, die Brücke, die Fürbitte, das Paradies bzw. die Hölle.
 

Zu den Vorboten des Jüngsten Tag gehören

Hadithe Überliefert von Buchari u. Muslim

Die Stunde wird sich nicht ereignen, bis zwei mächtige Gruppen sich bekämpfen, wobei unter ihnen ein großes Gemetzel stattfinden – beide haben gleiches Anliegen; und bis etwa dreißig Schwindler und Lügner entstehen, wobei jeder von ihnen behauptet, er sei Allahs Prophet und bis das Wissen abberufen wird, die Erdbeben häufiger werden, die Zeit zusammenrückt, die Zwistigkeiten zum Vor-scheinen kommen und das Töten mehr wird; und bis das Vermögen unter euch viel wird und im Ü-berfluss vorhanden ist, so dass der Vermögende sich darüber Sorgen macht, ob jemand seins Zakat annimmt; und bis dieser es anbietet, und derjenige, dem es angeboten wurde, sagt: Ich habe kein Verlangen danach. ; und bis die Menschen die Hochhäuser bauen; und bis man an dem Grab des anderen vorbeigeht, und sagt: Wäre ich doch an seiner Stelle!; und bis die Sonne von ihrem Unter-gang aufgeht, und wenn sie aufging, und die Menschen sie alle sahen, werden alle Mumin. Nur dann nutzt keiner Seele ihr Iman, wenn sie vorher nicht Mumin war. Und gewiss wird die Stunde sich er-eignen, während zwei Männer ihren Kleiderstoffen zwischen sich bereits entfalteten, so werden sie ihn weder kaufen noch verkaufen noch zusammenfalten können! Zu den Vorboten der Stunde zählt, dass das Wissen über Allah und Din entzogen wird, das Unwissenheit sich verbreitet, die Unzucht (Zina) sich ausbreitet, das Alkohol im Übermaß getrunken wird und die Frauen mehr und die Männer weniger werden, so dass es für fünfzig Frauen nur einen Versorger gibt. Zu den Vorboten der Stunde gehört, dass die Männer sich mit Männer begnügen und die Frauen sich mit Frauen. Das die Männer die Frauen Nachahmen und die Frauen die Männer. Das Aufziehen eines Welpen wird besser sein als dies des eigenen Kindes, und die Betagten werden nicht respektiert, und den Jungen wird keine Barmherzigkeit erwiesen, und die Anzahl der durch Unzucht gezeugten Kinder wird sich stark ver-mehren. Es werden Zwieträchtigkeiten und Versuchungen auftreten, durch die man sich von seinem Bruder und von seinem Vater trennen wird. Die Fitna wird sich im Herzen der Männer einnisten, bis man in dieser Zeit wegen seines Gebetes geschmäht wird. Die Nachbarschaftliche Beziehung wird abgebrochen, die Lehrmeinungen auseinanderklaffen und die Geschwister vom (gleichen) Vater und der (gleichen) Mutter verschiedene Din angehören. Es gibt noch so viele Vorzeichen die den Rah-men sprengen würden. 
 

Die großen Vorzeichen des Jüngsten Tages

Dadschal: Er ist ein Lügner und Verführer, der von sich behauptet Gott zu sein. Ihm verleiht Allah für eine gewisse Zeit außerordentliche Fähigkeiten. Die Mumin erkennen ihn daran, dass zwischen seinen Augen „kafir“ steht. Er herrscht über das Wetter, welches Volk nicht an ihn glauben will, dem bringt er Verwüstung. 

Isa: Er wird wiederkommen und Dadschal töten, das Kreuz zerbrechen, das Schwein töten und er wird eine gerechte islamische Herrschaft aufbauen. Isa wird heiraten, Kinder bekommen und wenn er gestorben ist, wird man ihn neben das Grab Muhammed begraben. 

Gewaltiges Tier: Es wird ein Tier aus der Erde kommen und mit den Menschen sprechen. Es teilt ihnen mit, dass nicht an die Zeichen Allahs glauben.

Gog und Magog: Ein Volk das Krieg und Zerstörung mit sich bringt. Es zieht von Osten her und zerstört alles was ihnen in den Weg kommt. (Yadschudsch u. Madschudsch)

Feuer: Ein großes Feuer wird von Jemen herziehen und in weiter Ferne wird man es sehen können. 
Erdversinkungen: Drei Erdversinkungen wird es auf der arabischen Halbinsel geben. 

Mahdi: Mahdi wird in Mekka beten und wird von den Mumin als Mehdi erkannt. Er wird die Muslime gegen das Schlechte und Böse unterstützen.

Sonne:  Am letzten Tag wird die Sonne von Westen her aufgehen und sich mit dem Mond vereinen. Jede Töbe und jede Schahada wird an diesem Tag nicht mehr angenommen werden.
 

der menschliche Tod

Mit dem Eintreten des Todes bei den Menschen beginnt für ihn der „Jüngste Tag“. Wenn der Engel des Todes Azrail, seine Seele holt wird jeder seinen zukünftigen Platz wissen. War der Tode ein Mumin so begrüßt ihn der Todesengel mit dem Selamgruß und der Tode empfindet keine Angst, war der Tode aber ein Kafir so wird ihn der Anblick des Todesengel Angst ein-flössen und seine Seele wird ihn unter großen Schmerzen aus dem Körper gerissen. 

Die beiden Frage- und Strafengel Munker und Nakir befragen den Toten im Grab nach sei-nen Glauben und nach seinen Handlungen. Bei unzufriedene Antworten seitens des Toten, strafen die Engel mit Schlägen. Wenn die Beiden schließlich den Toten verlassen, wird der Blick des Toten entweder auf das Cennet oder das Dschehennem gerichtet sein bis zur Auf-erstehung.
 

die menschliche Auferstehung

Wenn der Engel Israfil in die Posaune (Sur) das erste Mal blasen wird, wird alles was auf Erden und im Universum sterben. Beim zweiten Posaunenstoß werden die Menschen und die Dschin wieder zum Leben erweckt. Über die Seele, die die ganze Zeit über im Grab ver-brachte, werden sich Fleisch, Knochen und Haut bilden. Nackt und Barfuss werden die Toten aus ihren Gräbern zum Gerichtsplatz kommen. Die einen freiwillig die anderen werden von Engel wie Vieh getrieben werden. 
 

das Jüngste Gericht

Unter extremen Bedingungen werden die Menschen am Versammlungsplatz auf ihre Abrechnung warten. Eine Menschen werden bis zum Kinn im Schweiß stehen.

Sieben Menschentypen wird es am Tage der Versammlung wohl ergehen: Junge Menschen, der in Ibadet aufwuchs; der gerechte Herrscher; derjenige dessen Herz an der Moschee hing; zwei Männer die sich um Allahs Willen liebten, die sich um seinetwillen trafen und trennten; ein Mann der von einer schönen und reichen Frau etwas unanständiges wollte, aber dann sagte: ich fürchte Allah und lies ab von ihr; eine Mann der freiwillig Spendete ohne das die linke wusste was die rechte gab; ein Mann der im Alleinsein an Allah dachte und dessen Augen sich dabei mit Tränen füllten. 

Vor Allah nun wird man über sein Handeln und Tun Rechenschaft ablegen müssen. Jede offene oder verdeckte Tat wird zum vorscheinen kommen. Die Waage wird aufnestelt und die guten Taten werden gegen die schlechten Taten aufgewogen werden. Und es werden die Menschen ihre von den Engeln aufgezeichneten Schriften entweder in ihrer linken oder in ihrer rechten Hand bekommen. Und es wird die Erde, die Körperglieder, die Organe, die Mit-menschen die schlechten wie guten Taten bezeugen. 

Es wird drei Arten von Gruppen geben im Verlauf ihrer Abrechnung. Die schlimmsten unter den Geschöpfen Allahs werden ohne Abrechnung direkt ins Höllenfeuer gestoßen, die zweite Gruppe wird einer schweren Abrechnung unterzogen, und die dritte erfährt eine leichte Abrechnung. Bevor man in das Cennet gelangt muss man noch über eine Brücke die Sirat ge-nannt wird gehen. Die Sirat ist feiner wie ein Haar und schärfer wie ein Messer. Unter der Sirat befindet sich das Höllenfeuer aus dem Menschen und Dschin schreien werden. Alle müssen über ihr laufen und hoffen auf ein schnelles überqueren der Brücke. Die Geschwindigkeit, mit der man die Sirat überqueren wird, hängt von der Taqwa ab. Nach passieren der Sirat erwartet sie ein anderes Gewölbe. Auf diesem Gewölbe werden die Mumin ihr Unrecht, das sie anderen Antaten zur Verantwortung gezogen. Erst nach Klärung dieser Angelegenheit wird ihnen das Tor zum Paradies geöffnet werden. 
 

Paradies und Hölle / Cennet ve Dschahnnem

Das Paradies hat sieben Stufen. Einige Gelehrte meinen auch das mit der Zahl sieben die Pluralform ausgedrückt wurde. Jede Stufe ist wieder sieben mal unterteilt. Die Höchste und Glückseligste ist die siebte Stufe. In dieser werden die Propheten, Schahid, Gelehrte, Da’wa-Betreibende, diejenigen die auf Allahs Weg Anstrengungen unternahmen. Nach Aussagen einiger Gelehrten wird man nur in der höchsten Stufe Allah sehen können, nach anderer Aussagen in jeder Stufe wird man Allah sehen können. Nach einigen Gelehrten werden nur die Bewohner der beiden letzten Stufen im Cennet Huri’s bekommen, nach anderer bekommt jeder Cennet-Bewohner Huri’s. Jeder Wunsch wird im Cennet erfüllt werden. Die Menschen werden dort in Häusern und Palästen wohnen mit riesigen Gärten, weiter als das Auge erblicken kann. Die Paradies-Bewohner werden sich gegenseitig Besuchen und es bedarf keine Toilette mehr. Das Gegessene wird über die Hautporen als angenehmer Duft entweichen. 

Auch die Hölle ist in sieben Stufen eingeteilt. Nach einigen Gelehrten ist auch hier die Sieben als Plural zu verstehen. Die Strafen im Höllenfeuer sind für machen ewiglich. Derjenige der die leichteste Strafe erhält, mein das er die härteste Strafe hat. Gestraft wird mit Schlägen durch die Engel. Sie schlagen mit Eisenstangen und Eisenketten, mit Eisenkeulen und Ei-senkugeln. Tiere, wie Skorpione und Schlangen beißen sich in den Körper des Ungehorsa-men hinein. Schließlich gibt es noch die Feuerstrafe auf verschiedenster Weise. Feuerbrunst im Form von geschmolzenen Kupfer und Gold muss der Sündiger über sein Haupt gießen lassen oder trinken. Eiteriges Essen und Trinken welches die Sündiger zu sich nehmen müs-sen, verschlimmern die Lage noch. 

Die Propheten des jeweiligen Volkes werden in gewissen Abständen kommen und diese Menschen aus der Hölle zu holen, die ihre Strafe abgesessen haben. Wenn schließlich alle Menschen und Dschin ihren endgültigen Aufenthaltsort erreicht haben, wird der Tod herbeigebracht und geschlachtet werden. Dann wird ein Rufer drei Mal rufen: „nun gibt es keinen Tod mehr“ und die Paradiesbewohner werden sich freuen, während die Höllenbewohner sich wünschten anstelle des Todes geschlachtet zu sein. Die Tore von Cennet und Dschahannem werden geschlossen und alle verbringen ihr Dasein in Ewigkeit an diesen Orten.
 

 

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