6. Lektion
Der Iman an die geoffenbarten
Schriften Allahs
Die Muslime müssen ihren Iman an alle im Quran namentlich erwähnten
Offenbarungsschriften verinnerlichen, und die Gewissheit darüber haben,
dass Allah auch andere Schriften offenbarte, deren Anzahl und Namen nur
ER kennt. Der Quran fordert mit der Bezeichnung „amana“ auf, überzeugt
zu sein, von der Echtheit Seiner Botschaft.
Sure 5:44
Heute kommen einige Christen daher und sagen: Bei euch im Quran steht doch drin, dass das EV von Allah offenbart wurde, also müsst ihr unsere EV als Echt annehmen und euch danach richten, weil der Quran diese Aussage tritt. Denjenigen, der dies sagt, kann man sagen: Allah hat Musa oder Isa Offenbarungen zuteil werden lassen, aber was ihr heute als Offenbarung in euren Händen hält, ist nicht identisch mit dem, was Allah Seinen Propheten offenbart hat. Aussagen zu Taurat und Indschil Die den Gesandten des Volkes Israil, unter anderem von Musa und Isa ursprünglich geoffenbarten Originaltexte von Taurat und Indschil sind bedingt durch historische Gegebenheiten, im Gegensatz zum Quran, nicht mehr komplett vorhanden und auch nicht mehr rekonstruierbar. Alle Texte, Schriftstücke und Fragmente dieser Offenbarungsschriften, die bis heute erhalten sind, können nicht eindeutig auf ihre Quelle, das heißt ihren Offenbarungs-Empfänger, den jeweiligen Gesandten wie Ibrahim, Musa, Davud oder Isa zurückgeführt werden und sind deshalb nicht authentisch. Die ältesten vollständigen Handschrift des AT stammen aus dem 10. Jahrhundert (Kodes von Aleppo) und dem Jahre 1008 (Codex Leningradensis). Einige wenige Fragmente gehen bis ins 9. Jahrhundert zurück und nur ganz wenige Teile sind älter (z.B. Funde von Kairo u. Qumran). Die ältesten vollständigen Handschriften des (von Anfang an) griechisch, d.h. nicht in der Sprache Isa geschriebenen NT reichen am Beginn des 20. Jahrhundert bis ins 4. Jahrhundert (Codex Alexandrinus) zurück. Die heute als kanonisch geltenden 4 EV wurden erst gegen Ende des 2. Jahrhundert von einem Gremium der Kirche aus der zu dieser Zeit vorhandenen Vielzahl von Evangelien bzw. Schriftblättern ausgewählt und in den Kanon (= Verzeichnis, der als maßgeblich erklärten Schriften) aufgenommen. Alle anderen nicht-kanonische EV wurden vernichtet oder weggesperrt. Somit ist klar, dass die EV vor der Kanonisierung noch nicht unantastbar galten, so dass ihr Inhalt und die darin enthaltene Botschaft je nach Interessen und Meinungen der verschiedenen Richtungen durch Einfügungen, Interpretationen, Kommentare usw. verändert wurde. Selbst nach dem Kanon wurden nachweislich weiterhin Veränderungen jeder Art in ihnen vorgenommen. Die Abschreiber der Texte setzten zuweilen nicht das ein, was tatsächlich im Text vorhanden war, sondern was ihrer Meinung nach darin enthalten sein sollte. Sie verließen sich auf ihr lückenhaftes Gedächtnis, oder brachten den Text mit der Meinung der jeweiligen Zeit im Einklang. Sure 3:71
Beispiele aus dem AT: Allah wird im AT wie ein Mensch geschildert, der Seine Tat bereut.
Würde man nun einen Versuch starten, eine Trennung zwischen göttlicher Offenbarung und menschlichen Nachträgen, Einschübe, Veränderungen durchzuführen, währe das heute nicht mehr möglich. Anders als zum Quran, der frei ist von Widersprüchen. Sure 4:82
Es gibt jedoch westlich mehr Schriften, deren Anzahl nur Allah kennt. Sure 2:213
Der Quran ist die letzte und abschließende Offenbarung und Rechtleitung Allahs und die alle früheren Schriften bestätigende und alles umfassende Offenbarung. Er enthält die gleiche Botschaft Allah, wie Seine früheren Schriften. Sure 5:48
Charaktereigenschaften des Quran Der Quran enthält als die einzige Offenbarungsschrift Allahs eine
umfassende Gesetzgebung, welche die anderen vorhergehenden Gesetzesgebungen
anderer Offenbarungsschriften aufhebt.
Der Quran enthält keine Fehler, Widersprüche oder Mängel. Sure 41:41-42
Der Quran ist die wortgetreue Niederschrift der Verbalinspiration (wörtliche) des Gesandten Muhammed und enthält keine nachträglichen Kommentare, Interpretationen, Ergänzungen, Erklärungen o. ä. von Menschenhand. Der heute im Umlauf und Gebrauch befindliche komplette Text des Quran entspricht wortwörtlich dem (vor mehr als 1.400 Jahren) geoffenbarten Original. Der Quran hat absoluten Vorrang über die anderen bekannten und unbekannten Offenbarungsschriften, weil er Besonderheiten aufweist, die keine andere Offenbarungsschrift vorzuweisen hat. Der Quran ist die einzige Offenbarungsschrift, zu deren Bewahrung vor Veränderung Allah Sich Selbst verpflichtet hat. Sure 15:9
Sure 17:88
Die Rezitation des Quran (im Original) ist eine Ibadet-Handlung, die
von Allah reichlich belohnt wird. Zudem bekommt der Mumin durch das ständige
rezitieren des Quran ein Wissen auf einer Art und Weise von Allah, welches
nur durch das Quran lesen gegeben wird.
Inhalt des Quran Die wichtigste Botschaft des Quran ist die Verkündung des Tauhid. Der Quran enthält die Iman-Inhalte und allgemeingültige Verordnungen und Gebote für alle Lebensbereiche und alle Zeitepochen. Er enthält überzeitlich absolute korrekte Aussagen zur Ordnung innerhalb der Schöpfung, die unabhängig vom jeweiligen wissenschaftlichen Kenntnisstand sind. Er enthält Berichte über Entstehung, Sinn und Zweck der Schöpfung. Er beschreibt Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Schöpfung in einer Art und Weise, die dem damaligen wissenschaftlichen Kenntnisstand und dem damaligen Welt- u. Menschheitsbild um Jahrhunderte voraus war, z. B. die Embryo-Entwicklung im Mutterleib. Sure 23:12-14
Er enthält Berichte über die Menschheitsgeschichte von ihrem Beginn bis zur Zeit des Gesandten Muhammed. Er enthält Berichte über die Gesandten, Propheten und Voraussagen über zukünftige Ereignisse - von denen einige bereits eintraten und andere noch erfolgen werden – insbesondere im Hinblick auf das Jenseits. Verständnis und Schwierigkeiten des Quran Der Quran enthält leicht verständliche Texte und mehrdeutige Texte. Z. B. der Aufruf zum Beten, Fasten und Zekat zahlen. Diese Texte sind für jeden verständlich. Anderes sieht es mit mehrdeutigen Texten aus. Z.B. wann ist man verpflichtet Wudu zu machen. Erschwerend kommt hinzu, dass es Ayet gibt, deren Gültigkeit aufgehoben, eingeschränkt oder durch andere Ayat ergänzt wurden. Z.B. wurde die Todesstrafe für Zina im Quran durch ein Hadith aufgehoben. Oder der Sachverhalt mit dem Alkoholgenuss, welcher anfänglich von der Aufforderung „nicht betrunken zum Gebet zu erscheinen“, durch eine spätere Ayat „das totale Alkoholverbot“ ergänzt wurde. Es sei noch bemerkt: weil es heute zur Mode geworden ist, dass Muslime andere Muslime auffordern den Quran durch Selbststudium zu erforschen um somit den Quran verstehen zu können und das noch in deutscher, oder türkischer Sprache. Das ist eine Aufforderung des unmöglichen. Die Ulema (Gelehrte) verbrachten Jahrzehnte damit, den Quran einigermaßen zu verstehen um ihn auslegen zu können, dabei scheint man zu vergessen das diese Ulema die verschiedenen Disziplinen studiert haben um als Gelehrter gelten zu können. Und heute fordert man den „einfachen Muslim“ auf, sein islamische Handeln selber im Quran zu finden. Auch die Methodik der Quran-Leugner hat sich geändert. Die früheren Orientalisten, oder solche die sich intensiv mit dem Quran beschäftigten, haben die den Quran an sich geleugnet. Bis noch vor kurzer Zeit suchte man vergeblich nach Widersprüchen und Fehlern im Quran, oder sagte ein Mönch habe ihn den Quran diktiert. Die heutigen Leute die sich mit dem Quran auseinandersetzen leugnen den Quran selber. Sie sagen nun, den Quran den die Muslime heute in den Händen halten, sie nicht der Quran, den Muhammed (sallallahu alaihi veselam) offenbart bekommt. Sie ignorieren bewusst die Mutavatier-Überlieferung. Es verhält sich so, als würde jemand Nachts zum Mond raufschauen und trotzdem sagen, es gibt keinen Mond. Mit solchen unvernünftigen Leuten kann man keine Gespräche führen. (Entnommen: AMIR ZAIDAN und Islamologisches Institut )
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