Safiya erzählt:
Ich wurde evangelisch getauft, jedoch nicht religiös erzogen.
Der Glaube an Gott war bei mir zwar vorhanden, sagte mir aber definitiv
nichts aus.Das erste Mal überhaupt befasste ich mich 1993 mit dem
Islam, denn genau zu dieser Zeit trat mein Sohn zum Islam über. Er
war damals 18 und ich 38 Jahre alt.Der ganzen Sache stand ich sehr skeptisch
gegenüber. Die Worte, wie, es sei eine Sekte und er versaue sich sein
ganzes Leben, hörte ich sehr oft und wie ich das als Mutter dulden
könne und nicht eingreife. Ich griff ein, nur anders als meine Mitmenschen
von mir erwarteten.Für mich war wichtig mit was mein Sohn sich beschäftigt,
denn er begann sein Leben zu verändern. Also besorgte ich mir Literatur
u.a. auch den Koran und ließ alles was mir über diese
Religion in die Hände fiel. Mein Interesse am Islam wuchs.Es wurde
zu Hause mit meinem Mann (zu dieser Zeit Nichtmuslim) und meinen Sohn über
den Islam diskutiert. Nicht immer verliefen die Diskussionen ruhig und
zur Zufriedenheit aller.1996 heiratete mein Sohn eine Muslima aus Marokko.
Von nun an hatte ich sehr intensiven Kontakt mit Muslimen. Mir wurde der
Islam von einigen Muslimen wunderbar vorgelebt. Es entsprach genau meinen
Vorstellungen, wie das Zusammenleben zwischen Familie und Mitmenschen (Freunde,
Nachbar-Nationalität völlig uninteressant- usw.) sein kann, wie
Kinder geliebt und erzogen werden, die hohe Achtung vor den Eltern und
die Liebe zu den Geschwistern.
Hierzu fällt mir dieses Hadith ein:
Natürlich lernte ich auch gegenteiliges kennen. Das von mir bis jetzt erworbene Wissen über den Islam zerbrach wieder. Die Angst, meinen Sohn zu verlieren, wuchs für mich ins Unerträgliche. In dieser für mich sehr schweren Zeit sprach ich mit meinen Mann, der einige Kenntnisse über diese Religion besaß, fast ausschließlich über den Islam. Es half mir unwahrscheinlich. Bei meinen Sohn und meiner Schwiegertochter lernten wir Muslime kennen, mit denen mein Mann und ich uns trafen. Wir diskutierten Probleme, die in Bezug auf die Religion bei uns beiden entstanden waren. Auf einer Urlaubsreise nach Marokko versuchten wir unser Wissen über den Islam zu erweitern. Wir mussten jedoch enttäuscht feststellen, dass unsere Erwartungen zu hoch gestellt waren. Immer wieder suchte ich Gespräche mit meinen Sohn und meiner Schwiegertochter. Weiterhin las ich Literatur ausschließlich über den Islam. Nun bekam ich von meinen Sohn ein Buch zu lesen, was ich am liebsten nicht mehr aus den Händen legen wollte. Dieses Buch beinhaltet die Sunna des Propheten Muhammad (S) . Ich begriff, dass der Islam jede Thematik, welche das Leben betrifft, beinhaltet; dass man seinen Verstand und seine Beobachtungsgabe gebrauchen soll und dass der Erwerb von Wissen eine Pflicht für jeden Muslim, Mann wie Frau, ist. Es entstand durch den Islam großer Fortschritt auf den Gebieten der Wissenschaften. Auch ist der Islam in bezug auf andere Religionen, wie Christen und Judentum tolerant, denn es ist ihm klar, dass alle monotheistischen Religionen einen einheitlichen Ursprung haben. "Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; Wahrlich, Allah liebt die Gerechten. " [Sure 60,Vers 8 ] Ich lernte weiter, dass die Muslime alle Propheten, die Gott der Menschheit sandte, achten und verehren. Durch falsche Interpretation bezüglich des Islams sowie Unwissenheit waren letztlich einige Muslime selbst sowie die Öffentlichen Medien nicht schuldlos an meinen Problemen mit dem Islam. Je mehr ich vom Islam lernte und auch verstand, je mehr nahmen auch meine Probleme ab. Es stieg in mir eine große Zufriedenheit auf, dass mein Sohn doch auf den richtigen Weg ist und dass der Islam mit meiner Weltanschauung übereinstimmt. Nun sagte mir mein Glaube an Gott auch etwas aus. Obwohl mein Mann und ich noch keine Muslime waren, lebten wir in vielen Dingen schon danach. Es tat uns beiden einfach sehr gut. Mittlerweile waren 7 Jahre vergangen und diese Religion mit ihrer Einfachheit, ihrer Weisheit und mit ihrer Logik gehörte schon fast zum Alltag meines Mannes und mir. Im Dezember 2000 verspürte ich den aufrichtigen Wunsch Muslima zu werden. Ohne langes Nachdenken schloss mein Mann sich meinen Wunsch an. Es war für uns beide ein absolutes und unumgängliches Bedürfnis und so traten wir im Dezember 2000 zum Islam über und wurden auf unseren Wunsch hin auch gleichzeitig islamisch getraut. |